Das Konzertjahr 2017 der „Egestorfer Musikfreunde“ beginnen am 26. März mit einem Orgelkonzert. Anlass: Die romantische Furtwängler-Orgel der Kirche St. Stephans wurde 2017 150 Jahre alt. Ein Kleinod als Orgel braucht großartige Organisten: Christoph Schoener, seit 1998 Kirchenmusikdirektor der Hamburger Hauptkirche Sankt Michaelis, gab auf diesem Instrument ein Bach-Konzert, bevor am 30. April der kongeniale Kollege der katholischen Domkirche Hamburgs, Prof. Eberhard Lauer, mit Werken von Schumann und Mendelssohn-Bartholdy aufwartete.
Christoph Schoener hat die Musik am „Michel“ zu überregionalem Ruf geführt. Seitdem führte er mit dem Chor St. Michaelis mehrfach alle großen Werke Bachs, sowie bedeutende Chor-Orchesterwerke von Monteverdi, Händel, Mozart, Mendelssohn, Brahms, Bruckner, Dvorak, Verdi, Liszt, Poulenc, Martin, Rihm und Bernstein auf.
Berühmt ist Schoener auch als Organist. Er konzertierte in vielen Kathedralen und Musikzentren Europas und der USA, mehrfach war Christoph Schoener beim Schleswig-Holstein Musik Festival zu Gast, sowie in diesem Jahr unter anderem in der Elbphilharmonie Hamburg, in der Cathedrale St. George in Kapstadt, in den Domen von Berlin, Graz und Speyer und im Münster von Basel.
Zahlreiche CD – Einspielungen und Rundfunkaufnahmen mit Werken von Bach, Brahms, Mendelssohn, Liszt, Reubke, Reger, Vierne , Widor und Dupré dokumentieren sein Orgelspiel, aktuell veröffentlicht Christoph Schoener beim Label MDG (Musikproduktion Dabringhaus & Grimm), zuletzt zwei Reger-CDs und sämtliche Bach-Toccaten für Orgel, eine Einspielung, die 2016 mit dem ECHO-Klassik ausgezeichnet wurde.
Seine Ausbildung erhielt Schoener in Freiburg, Paris und Amsterdam bei Ludwig Doerr, Gaston Litaize und Ewald Kooiman. Nach langjähriger Tätigkeit als Kantor und Organist in Leverkusen und Leiter einer Orgelklasse an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf wurde er 1998 als Kirchenmusikdirektor an die Hauptkirche St. Michaelis – an Hamburgs Wahrzeichen – berufen. Von 2013 bis 2015 unterrichtete Christoph Schoener künstlerisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
In Egestorf spielte Schoener ausschließlich Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) – eine Reverenz auch an das 500. Jahr der Reformation Martin Luthers und den großen Komponisten der Reformation. Auf dem Programm stand das Pièce d’orgue (BWV 572), die Partite diverse sopra “O Gott, du frommer Gott” (BWV 572), die “Aria variata alla maniera italiana” (BWV 989), die “Passacaglia con thema fugatum” (BWV 582) und aus dem “III.Teil der Clavierübung” das Stück „Wir gläuben all an einen Gott“ (BWV 680).
Die Orgel in St. Stephanus wurde im Jahre 1867 von der Firma Ph. Furtwängler und Söhne aus Elze bei Hannover erbaut. Sie erfuhr mehrere klanglich barockisierende Umbauten, bevor sie 1998 durch den Orgelbauer Franz Rietsch in einer grundlegenden Sanierung wieder in ihren alten prachtvollen Zustand zurückversetzt wurde. Im Herbst 2016 wurde sie durch die renommierte Potsdamer Orgelbaufirma Schuke komplett überholt.
Foto: Michael Zapf