Den 150. Geburtstag der romantischen Furtwängler-Orgel in der schönen Egestorfer St. Stephans-Kirche im Jahr 2017 konnte man nicht besser als mit Orgelkonzerten feiern. Das zweite Konzert in der Reihe“ Orgelfrühling in Egestorf“ gab am 30. April 2017 der Organist und Kirchenmusikdirektor des Hamburger Mariendomes, Prof. Eberhard Lauer. Lauer ist ein international gefragter und mit vielfachen Preisen ausgezeichneter Konzertorganist, von dem auch zahlreiche CD-Einspielungen vorliegen.
Auf dem Programm standen Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847) und Robert Schumann (1810-1856). Von Mendelssohn spielte Lauer die Sonaten I op. 65.1, II op. 65.2 sowie III op. 65.3. Von Schumann hörte man die Vier Skizzen op. 58 sowie die drei Canones IV-VI aus op. 56. Damit kam der romantische Charakter der 1867 erbauten Orgel wunderbar zur Geltung. Die Orgel wurde kürzlich von der Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam überholt und glänzt gegenwärtig in bestem Zustand.
Eberhard Lauer, geboren 1956, ist Kirchenmusikdirektor an der Domkirche St. Marien zu Hamburg und Orgelprofessor an der Musikhochschule in Lübeck und wirkt dort als Organist, Chorleiter und Pädagoge. Er studierte Orgel und Kirchenmusik in Aachen, Düsseldorf und Amsterdam (Orgelstudium u.a. bei Almut Rößler, Albert de Klerk und Xavier Darasse), ferner Musikwissenschaft und Philosophie in Hamburg.
Erste Preise gewann er bei den Orgelwettbewerben in Nürnberg und Speyer.
Neben dem organistischen Repertoireschwerpunkt im 19. und 20. Jahrhundert (Aufführung der Gesamtwerke von Mendelssohn, Schumann, Brahms, Franck, Messiaen, wesentliche Teile der Werke von Liszt, Reger und Vierne) gilt seine Vorliebe dem Werk J.S. Bachs (mehrfache Gesamtaufführung des Orgelwerks) und besonders der freien Improvisation.