Musikkennern braucht man Albrecht Mayer nicht mehr zu rühmen: Sie wissen, dass er ein Zauberer auf der Oboe ist, seinem Instrument, das er als Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker so vorzüglich beherrscht. Zusammen mit Evgenia Rubinova, seiner kongenialen Klavierpartnerin und selbst berühmten Solistin, wird er am Freitag, den 26. April um 19 Uhr in Egestorf(Kirche St. Stephanus) ein Konzert mit einem Programm geben, in dem Romantikfreunde schwelgen können.
Es beginnt mit der Oboen-Fassung von Mozarts Sonate für Violine und Klavier in c-moll KV 304, der wohl innigsten der so genannten „Kurfürstin-Sonaten“, da er sie 1779 in München der Kurfürstin Elisabeth Auguste von der Pfalz gewidmet hatte. Die Sonate KV 304 hat Mozart in Paris geschrieben, sie hat einen melancholischen, frühromantischen Zauber, den gerade die Oboe wunderbar entfalten kann.
Dann folgt Beethovens „Adelaide“, ein Lied, das um die Welt gegangen ist – aber in einer Bearbeitung für Klavier solo (S.466) von Franz Liszt, garantiert zu Herzen gehend, zumal Evgenia Rubinova eine Spezialistin für Romantik ist, wie auch ihre jüngste CD beweist.
Das letzte Stück vor der Pause wird die „Linda-Fantasie“ für Oboe und Klavier von Louis Klemcke sein, der einst Kammervirtuose des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin gewesen war.
Dann: Robert Schumanns „Drei Romanzen“ op. 94, die dessen einzige originale Musikstücke für Oboe und Klavier sind. Mayer liebt sie besonders, sie „sind mein Liebstes, ein Juwel, von einem der ganz Großen, für das jeder Oboist ihm ewig dankbar ist«, sagte Albrecht Mayer einmal in einem Zeitungsgespräch. In der Tat ist Schumanns op. 94 das Schönste, was das 19. Jahrhundert für diese Besetzung hervorgebracht hat.
Zum Abschluss die „Frühlings-Sonate“ von Ludwig van Beethoven in der Fassung für Oboe und Klavier: Ein intensives, gleichberechtigtes Musizieren der Instrumente, diese Sonate sei, fand ein Rezensent schon anno 1802 zu Lebzeiten Beethovens, „eine der besten, die Beethoven geschrieben hat“, hier werde „der originelle, feurige und kühne Geist“ Beethovens deutlich, zwar von „strenger Ordnung und Klarheit“,im Mittelteil zwar „heiter, aber keineswegs flach“.
Albrecht Mayer ist einer der international renommiertesten Oboisten. Auf der Suche nach seinem persönlichen Klangideal gründete er sein eigenes Ensemble New Seasons. Neben Solo-Projekten ist ihm die Kammermusik sehr wichtig. Zu seinen Partnern zählen u. a. Nigel Kennedy, Helene Grimaud – und natürlich Evgenia Rubinova.
Evgenia Rubinova wird für ihre „kontrapunkti sche Klarheit“ und ihr „kantabeles und äußerst klangsinnliches“ Spiel (Fono Forum) sowie ihr „emphatisches Einfühlungsvermögen“ (Rondo) gelobt. Sie musizierte u. a. mit dem London Philharmonie Orchestra, dem Ensemble Orchest ral de Paris, dem Wiener Kammerorchester oder in Tokio mit den Berliner Symphonikern
„Romanzen“
Deutschlands bester Oboist im kammermusikalischen Wettstreit
Das Programm in Kürze:
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für Violine und Klavier e-Moll KV 304 (Fassung Oboe/Klavier)
Ludwig van Beethoven/Franz Liszt: „Adelaide“ für Klavier solo S. 466
Louis Klemcke: „Linda-Fantasie“ für Oboe und Klavier
*** Robert Schumann: 3 Fantasiestücke für Oboe und Klavier op. 73
Ludwig van Beethoven: Sonate für Violine und Klavier Nr. 5 F-Dur op. 24 „Frühlings-Sonate“ (Fassung Oboe/Klavier).
Fotos/Kollage(FT): Ben Ealovega (Albrecht Mayer), Rubinova (www-gallery)
Hörbeispiele
Albrecht Mayer: https://youtu.be/AXH2qziGdFU
Evgeinia Rubinova: https://www.evgeniarubinova.com/audio